On April 8th Ulrike was invited to give a talk at the HS Pforzheim. The topic was: How to drive longlasting (social) change (=sustainalbility). 80 students were watching online the Q&A – Benjamin Fritz, who has been to Janwaar for six weeks in 2019/2020, was asking the questions – it was fun!
At the end of the Q&A I summarized my key messages:
The Hochschule published a short report:
How skateboarding leads to sustainable change in an Indian village
On April 8, Ulrike Reinhard spoke in the lecture series about her work for the NGO “The Rural Changemakers gem e.V.” and how a skatepark in rural India led to substantial changes. In the first part of the lecture, which was attended by around 75 listeners, Ulrike Reinhard was interviewed by Benjamin Fritz. Benjamin Fritz is a research associate at INEC and spent a month with the Changemakers himself to help build a skatepark. In the second part, Reinhard explained how sustainable change can be achieved.
Janwaar – a typical Indian village
Janwaar is located in the north of India in one of the poorest regions of the country. Some of the people there have no access to clean water and the children attend school only late – if at all. Traditions shape the way people interact with each other and the boundaries between castes still play a major role. Ulrike Reinhard from Heidelberg built a skatepark here in 2015 to bring about lasting change to the village and its social fabric. How the skatepark has changed the lives of the villagers was made clear by the letter from the Indian boy Anil, which Ms. Reinhard read to the audience. Skateboarding has taught him to stand up for something, to learn from his mistakes, to become more self-confident and not to give up. Reinhard described how her commitment to the NGO has developed slowly and steadily.
Skateboards for social, cultural and economic change
Indian villages are closed systems. If you build a skatepark in the “heart” of such a village, you inevitably start something rolling. You don’t know what will happen, but something will happen, Reinhard explained. The goal is to change the mindset of young people in order to change the future of the village and the generations to come. The skatepark therefore has two rules that indirectly address some social problems in the village: “No school no skateboarding” and “Girls first”. The local people should be empowered to understand problems and find solutions. The NGO itself only actively intervenes on site if the people want it and ask for help. For example, a young girl was helped to object to an early arranged marriage. In India (as elsewhere in the world), more and more people are moving into cities that can hardly cope with this influx of people. It is therefore necessary to ensure that people are able to live a decent life in the villages as well. In Janwaar, for example, villagers set up a non-profit company to earn money from skateboarding and the other activities triggered by the skatepark.
Sustainability means lasting change
In conclusion, Reinhard presented 5 rules that she believes are essential for achieving lasting change. First, people’s mindset must be changed and teh change must be reflected in their actions. For example, the skatepark changed the kids’ attitude towards school. Sustainability needs rules, but there must always be enough space and freedom for new things to evolve. Sustainability must also not be imposed from above, but must be lived. It must be practical and integrated into people’s daily lives. Above all, however, one must accept that different realities exist. Change is not a tea party; in addition to many positive experiences and developments, one is also confronted with unpleasant and difficult situations again and again, Reinhard summed up.
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Und hier ist die Zusammenfassung der Hochschule in deutsch:
Wie Skateboarding in einem indischen Dorf zu nachhaltiger Veränderung führt
Am 8. April sprach Ulrike Reinhard in der Ringvorlesung über ihre Arbeit für die NGO „The Rural Changemakers gem e.V.“ und wie ein Skatepark im ländlichen Indien zu großen Veränderungen führt. Im ersten Teil des Vortrags, dem rund 75 Zuhörer*innen beiwohnten, wurde Ulrike Reinhard von Benjamin Fritz interviewt. Benjamin Fritz ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am INEC und verbrachte selbst einen Monat bei den Changemakers, um beim Bau eines Skateparks zu helfen. Im zweiten Teil erläuterte Reinhard wie eine nachhaltige Veränderung erreicht werden kann.
Janwaar – ein typisches indisches Dorf
Janwaar liegt im Norden Indiens in einer der ärmsten Regionen des Landes. Die Menschen dort haben teilweise keinen Zugang zu sauberen Wasser und die Kinder besuchen erst spät eine Schule – wenn überhaupt. Traditionen prägen den Umgang miteinander und die Grenzen zwischen den Kasten spielen noch eine große Rolle. Hier errichtete Ulrike Reinhard aus Heidelberg 2015 einen Skatepark, um das Dorf und sein soziales Gefüge nachhaltig zu verändern. Wie der Skatepark das Leben der Dorfbewohner verändert hat, verdeutlichte der Brief des indischen Jungen Anil, den Frau Reinhard dem Publikum vorlas. So hat Skateboarding ihn gelehrt sich für etwas einzusetzen, aus seinen Fehlern zu lernen, selbstbewusster zu werden und nicht aufzugeben. Reinhard beschrieb, wie sich ihr Engagement für die NGO langsam und stetig entwickelt hat.
Skateboards für soziale, kulturelle und ökonomische Veränderungen
Indische Dörfer sind geschlossene Systeme. Errichtet man einen Skatepark im „Herzen“ eines solchen Dorfs bringt man zwangsläufig etwas ins Rollen. Man weiß nicht was passieren wird, aber Etwas wird passieren, erläuterte Reinhard. Ziel ist es das Mindset der jungen Menschen zu verändern, um so die Zukunft des Dorfs und der nachfolgenden Generationen zu verändern. Im Skatepark gibt es daher zwei Regeln, die indirekt einige soziale Probleme im Dorf adressieren: „No school no skateboarding“ und „Girls first“. Die Menschen vor Ort sollen befähigt werden, Probleme zu verstehen und Lösungen zu finden. Die NGO selbst greift Vorort nur aktiv ein, wenn die Menschen das wollen und um Hilfe bitten. So wurde ein junges Mädchen dabei unterstützt einer frühen arrangierten Heirat zu widersprechen. In Indien (wie auch anderswo in der Welt) ziehen immer mehr Leute in Städte, die diesem Zufluss an Menschen kaum gewachsen sind. Es muss daher erreicht werden, dass die Menschen in der Lage sind, auch in den Dörfern ein gutes Leben zu führen. So gründeten in Janwaar die Dorfbewohner ein gemeinnütziges Unternehmen, um mit dem Skateboarding und den daraus resultierenden Aktivitäten Geld zu verdienen.
Nachhaltigkeit bedeutet dauerhafte Veränderung
Abschließend stellte Reinhard 5 Regeln vor, die sie für wesentlich hält, um eine nachhaltige Veränderung zu erreichen. Zunächst muss das Mindset der Menschen verändert werden und sich in ihren Handlungen widerspiegeln. So hat der Skatepark die Einstellung der Kinder gegenüber Schule verändert. Nachhaltigkeit braucht zwar Regeln, dennoch muss immer genug Platz und Freiheit vorhanden sein, damit sich Neues entwickeln kann. Nachhaltigkeit darf auch nicht von oben auferlegt werden, sondern muss gelebt werden. Sie muss praktisch sein und in das tägliche Leben der Menschen integriert sein. Vor allem muss man aber akzeptieren, dass verschiedene Realitäten existieren. Veränderung ist kein Kaffeekränzchen, neben vielen positiven Erlebnissen und Entwicklungen wird man auch immer wieder mit unangenehmen und schwierigen Situationen konfrontiert, resümierte Reinhard.